Der Golserhof - ein Erbhof
| Golserhof
Immer wieder befragen uns unsere Gäste zur Geschichte unseres Hauses, welches sich bereits seit anno 1400 stolz an seinem angestammten Platz befindet. Dazu trägt auch das Erbhof-Schild bei, welches unseren Hoteleingang ziert. Zweifelsohne blickt der Golserhof nicht nur eine lange, sondern auch auf eine bewegte Geschichte zurück.
Als Napoleon ganz Europa eroberte, wollten sich die Tiroler nicht ihrer Freiheit berauben lassen und kämpften gegen das mächtige französiche Heer. Seine schwerste Zeit erlebte unser Haus mit Sicherheit Mitte November 1809, als die Kämpfe am nahen Küchelberg tobten. Schließlich war der Aichweg der kürzeste Verbindungsweg zwischen dem Passeiertal, Wohnort vom Anführer der Freiheitskämpfer Andreas Hofer, und den Kampfschauplätzen am Küchelberg.
Die Familie Golser, die vor mehr als 400 Jahren in den Besitz des Hofes gelangte, gab ihm den heutigen Namen. So lebt der alte Familienname im Hofnamen weiter. Helfenrainhof in Aichach hieß er ursprünglich.
Die Bezeichnung Aichach oder Aich für die umliegende Flur deutet darauf hin, dass die Gegend vor ihrer Rodung und Umwandlung in Äcker und Wiesen mit Laubbäumen, vor allem mit Eichen bewachsen war.
Die erste urkundliche Erwähnung des Helfenrainhofes geht auf das Jahr 1400 zurück. Als Besitzer wird Lorenz Helfenrainer genannt, wobei als Zuname der Hofname verwendet wird. Eigene Familiennamen sind zu der Zeit noch nicht üblich.
Grundherr war der jeweilige Pfarrherr auf Tirol, dem jährlich 3 Gulden 48 Kreuzer Geld und zur Zeit der Wimmat 9½ Yhrn Most an Grundzins zu reichen waren. (1 Yhre = ca. 64 Liter)
Als Hofinhaber erscheinen in einer Urkunde vom Jahre 1602 die Eheleute Hans Karg und Eva Falchin, als sie - wohl alters- oder krankheitsbedingt - den Helfenrainhof an Paul Golser verpachteten.
Mit dem Pacht- und dem Kaufvertrag beginnt die Geschichte der Golser am Helfenrain- oder Golserhof, der fortan von Generation zu Generation den Kindern und Kindeskindern weitergegeben und vererbt wird.
Am Beginn der 20. Jh. erbt der jüngste Sohn Ignaz Lamprecht den Hof. Seine Geschwister waren alle ledig oder Patres im Dienste des Benediktinerordens. Seine Frau Anna stirbt im Kindsbett und bald darauf stirbt auch Ignaz. Die 4 Golser-Kinder sind nun Vollwaisen und ganz auf sich gestellt. Eine schwere und entbehrungsreiche Zeit waren die 20er, 30er und 40er Jahre. Immer die Angst im Nacken, die Heimat zu verlieren. Der älteste Sohn Ignaz heiratet in der Kriegszeit Hildegard Prantl vom Köhlhof. Mit der jungen, fleißigen Frau an der Seite ging es in den 50er Jahren wirtschaftlich bergauf. Gemeinsam mit den Töchtern Maria und Hildegard konnte der Hof zu einer Pension ausgebaut werden.
Inzwischen darf Hiltrud Gufler gemeinsam mit Ihrem Mann Patrick Mair, in der zwölften Generation, den Golserhof in die Zukunft führen.